Mit Schnorchel und Taucherbrille (Occulus Rift/Hive VR) geht es hinab in die Untiefen der Immersion und des Grauens. Bilder lassen uns kalt, bei Videos schauen wir weg, die Realität blenden wir ebenso aus, wenn wir über den Salzburger Bahnhof spazieren. Die Menschen sehen eine Bedrohung ihres Wohlstandes, die Idylle ihres Hausmeisterstrands im Mittelmeer wankt. Das Leid anderer lässt sich scheinbar einfach ausblenden, und mehr noch es wird nach unten getreten, weil oben eine Politik der Gier und Unfähigkeit herrscht. Wir leben in einer virtuellen Zeit, die Realität wurde schon lange als Währung entwertet und es gilt was glaubhaft wirkt, gut photoretuschiert oder von den Medien immer und immer wieder behauptet wird.
In der Installation „Swimming Pool“ können sich die Besucher nicht wegstehlen und wegsehen. Sie erfahren einen virtuellen Tauchgang in unser kollektives Schuldbewusstsein. Durch Schwimmbewegungen gleitet die Besucherin meditativ durch einen Ozean der Stille in dem nur das eigene Atmen und die aufsteigenden Sauerstoffbläschen hörbar sind. Weggeschmissene im Wasser wehende Plastiksackerl bedruckt mit den Bildern der Ertrunkenen, sind mahnende Fahnen die geisterhaft sich bewegen und doch tot sind.
Kann Virtualität eher Empathie stimulieren als Realität? Warum weinen Millionen von Menschen im Film Titanic und niemand, wenn er durchs Bahnhofgelände spaziert und kleine Kinder frieren sieht?
Braucht der Mensch Inszenierung, Abstand und Reflektion um Leid anderer zu fühlen?
Wie sieht die Grenze aus zwischen Virtualität und Realität auf die wir uns in unserer Gesellschaft hinbewegen?
Fragen und so viel Wasser das auf uns lastet…